KULTIVIERUNG VON METTA
Laut der Plum Village Tradition besteht die “wahre Liebe“ aus vier Aspekten: Maitri (oder in Pali, Metta), Karuna, Mudita, Upeksha.
Nach Patanjali (in den Yoga Sutren) sind dieses die vier Bhavanas, übersetzt Gemütszustände, Stimmungen (bhavana, Sanskrit, fließen).
Metta wird oft als liebende Güte übersetzt. Metta meint die Haltung der liebevollen Zuwendung und Freundlichkeit. Eine Freundschaft (mitra, Sanskrit, Freund*in), die gegründet ist auf einem tiefen, achtsamen Verständnis und dessen Zuwendung bedingungslos ist.
Karuna, der zweite Aspekt wahrer Liebe ist das Mitgefühl. Mudita ist die Mit-Freude und Upeksha, gelassener Gleichmut.
"Wahre Liebe" ist darüber hinaus eine der fünf Achtsamkeitsübungen, also eines der Grundsätze der Plum Village Tradition Thich Nhat Hanhs.
Durch die Metta Meditation kultivieren wir die freundliche Zuwendung uns selbst und anderen gegenüber. Hierbei gibt es unterschiedliche Traditionen. In der Plum Village Tradition hat die Meditation auf die wahre Liebe folgendes Format:
Möge ich friedvoll, glücklich und unbeschwert in Körper und Geist sein.
Möge ich sicher und frei von Verletzung sein.
Möge ich frei von Wut, Kummer Angst und Sorgen sein.
Möge ich lernen mich mit den Augen des Verstehens und der Liebe zu betrachten.
Möge ich im Stande sein die Samen der Freude und des Glücks in mir zu erkennen und zu berühren.
Möge ich lernen die Ursachen von Wut, Gier und Unwissenheit in mir zu erkennen.
Möge ich Wissen wie ich die Samen der Freude täglich in mir nähren kann.
Möge ich im Stande sein frisch, gefestigt und frei zu leben.
Möge ich frei von Anhaftung und Ablehnung, jedoch nicht gleichgültig sein.
Wir beginnen mit uns selbst und ziehen dann immer weitere Kreise, er, sie, wir, sie ... bis wir die ganze Welt einbeziehen. A heart as wide as the word - lokah, samasta, sukhino, bhavantu...
In der Metta Meditation vertiefen wir unser Verständnis für unseren Geist und Körper, indem wir unsere Körperwahrnehmungen, Gedanken und Gefühle beobachten.
Wenn wir unseren Metta-Muskel trainieren, lernen wir, unsere Gefühle anzunehmen und zu transformieren und
so nicht länger Spielball unserer Emotionen zu sein.
Warum ist die Metta Meditation in der jetzigen Zeit so relevant?
Unsicherheiten und gewaltätige Konflikte weltweit verursachen eine Kontraktion in unserem Sein. Der flight, fight, freeze-Modus wird zur neuen Norm. Wie ein Gegenmittel wirkt die Metta Meditation hier weitend und verbindend.