Wie du deine Motivation (wieder-)findest
„Meike, was soll ich machen? Mir fehlt gerade echt die Motivation, um beim Yoga dranzubleiben.“
Ich höre das oft. Und ich möchte hier ein paar einfache Wege mit dir teilen, um den Yoga-Funken neu zu entfachen.
1. Retreats
Ein Yoga- und Meditationsretreat wirkt oft wie ein Neustart. Die Verbundenheit mit einer inspirierenden Gemeinschaft und das Hands-on-Feedback deiner Lehrerin oder deines Lehrers sind wie eine Motivationsspritze – „Ah, ja, so fühlt sich das an! Das hat mich zum Yoga gebracht – deshalb mache ich das.“
Genau aus diesem Grund besuche auch ich mindestens einmal im Jahr eine Yoga-Immersion mit meiner Lehrerin Shiva Rea und der globalen Prana Flow Community. Selbst wenn mein Herzenswunsch, Yoga weiterzugeben, mich stark motiviert.
2. Einzel‑Check‑Ins
Die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs mit deiner Yogalehrerin oder deinem Yogalehrer kann eine entscheidende Rolle für deine Motivation spielen. In einem solchen Austausch kannst du mögliche Blockaden oder hinderliche Glaubenssätze ansprechen und auflösen.
Gemeinsam könnt ihr dann einen klaren, realistischen Plan für deine Praxis entwickeln – mit der Verbindlichkeit eines Follow-up-Check-ins. So lassen sich Herzensthemen identifizieren, um die du deine eigene Yoga- oder Meditationspraxis strukturieren kannst.
Geht es dir etwa darum, berufliche Klarheit zu gewinnen oder eine Beziehung besser zu verstehen, könnt ihr gemeinsam eine merwöchige-Praxis entwerfen, die genau auf dieses Herzensanliegen zugeschnitten ist.
Natürlich sind 1:1-Personal-Yoga-Sessions in diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen, da sie über den Rahmen eines Check-in-Gesprächs hinausgehen.
3. Intention und Aufmerksamkeit
In der Yoga Laube beginnt jede Praxis mit einer Intention – einem klar formulierten und gefühlten Anliegen aus deinem Leben heraus. Intention ist alles! Angenommen, du willst die Qualität der Geduld in deinem Leben kultivieren, weil du ungeduldig mit dir selbst und anderen bist, dann nimm das als Thema in deine mehrwöchige Yogapraxis.
In jeder Session kommst du zu deiner Intention zurück, indem du ungeduldige Tendenzen spürst und dich gleichzeitig fragst, wie es sich im Körper anfühlen würde, geduldiger zu sein. Du bringst deine volle Aufmerksamkeit – die einpunktige Konzentration, deine Eka Grata – auf diese Qualität in deinem Leben, verbindest dich mit deiner Intention und verkörperst sie auf der Matte (oder dem Meditationskissen).
So hältst du deine Intention (z. B. Geduld) lebendig – und nur das wird zu einer erfolgreichen Umsetzung führen. Schon fünf Minuten täglich reichen, wenn sie bewusst sind. In diesem Prozess von Intention und Aufmerksamkeit wächst ganz automatisch deine Motivation, weil deine Praxis ganz nah an deinem Leben ist.
4. Langeweile
Vielleicht kennst du das Gefühl: „Schon wieder dieselbe Asana …“
Wenn du überlegst, dass im Tai Chi Praktizierende die gleiche Abfolge von Formen viele Dekaden lang üben, oder ähnliches im Ashtanga Yoga geschieht, wird schnell klar: Das Gefühl der vermeintlichen Langeweile liegt an einer eher oberflächlichen Präsenz.
Denn sobald du dir erlaubst, ganz präsent zu sein, merkst du, dass jeder Moment anders und neu ist – und dass das Wiederholen derselben Form eine Einladung ist, die Aufmerksamkeit zu vertiefen und zu verfeinern. Jede Wiederholung des scheinbar Gleichen öffnet eine weitere Schicht von Bewusstsein.
Und deine Motivation entsteht aus Offenheit und der Bereitschaft, präsent zu bleiben – und den Moment immer wieder neugierig und damit neu zu erleben.
Das gilt für Lehrende und Lernende gleichermaßen, denn dieser Prozess ist endlos. Ich lerne jede Woche etwas im Yoga dazu: beim Unterrichten, in der eigenen Praxis und als Schülerin in den Klassen meiner Lehrerin.
Der Slogan des Yogalehrers Raphan Kebe: One teaches, two learn, bringt es gut auf den Punkt.
Ultimativ ist die Yoga-Praxis eine Schulung deiner Eka Grata – deiner Aufmerksamkeit, die du in ein kraftvolles Werkzeug für dein Leben verwandeln kannst.

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